
Kingtson/ USA - 10 Jahre nach Beginn des als "Volkszählung unter Wasser" bezeichneten Projekts "Census of Marine Life" (COML) haben Meeresbiologen mehr als 250.000 Tierarten in den Ozeanen identifiziert. Zugleich schätzen die Wissenschaftler, dass in den Meerestiefen noch mehr als 750.000 unbekannte Arten ihrer Entdeckung harren.
Riesige Seespinnen, Hummer mit mächtigen Scheren, Würmer mit tintenfischartigen Tentakeln und sogenannte Yeti-Krabben (s. Abb.) gehören zu den bizarren Formen von rund 6.000 Neuentdeckungen des COML.
Ein demnächst erscheinender Zwischenbericht der an der an der "Graduate School of Oceanography" der "University of Rhode Island" beheimateten Organisation ermahnt die Menschheit zugleich, dass die große Artenvielfalt der Lebens in den Ozeanen zugleich durch den Menschen und dessen exzessivem Fischfang und Umweltverschmutzung bedroht ist, berichtet der britischen "Daily Telegraph" noch vor Erscheinen des Berichts.
"Bislang können Meereswissenschaftler noch keine genauen Schätzungen über die Gesamtanzahl der Arten in den Ozeanen machen. (...) Um hierzu in der Lage zu sein, wird es voraussichtlich noch ein weiteres Jahrzehnt dauern. (...) Der Boden der Tiefsee gilt nicht länger als Wüste, die sich durch eine karge Artenvielfalt auszeichnet", so der Bericht des CMOL (coml.org ). Der britische Antarktisforscher Dr. Huw Griffiths erläutert zudem: "Rund 80 Prozent des antarktischen Lebens lebt in erstaunlich reichhaltiger Form am Meeresboden."
Neben der Artenvielfalt höherer Fauna und Flora zeigen sich die Wissenschaftler auch von der Vielfalt mikrobiologischen Lebens fasziniert: Bis zu einer Milliarde unterschiedlicher Arten vermuten die Forscher des COML in den Tiefen.
Viele der neu entdeckten Arten zeigen zudem erstaunliche Ähnlichkeiten zu prähistorischen Lebensformen auf, wie sie bislang lediglich anhand fossiler Funde bekannt waren. Auch für die Kryptozoologie, jener Forschungsdisziplin also, die sich der Erforschung noch lebender jedoch unbekannter und von der Wissenschaft unbeschriebener, allerdings anhand von Folklore, Legenden und Augenzeugenberichte beschriebener Arten (sogenannte Kryptide) verschrieben hat, dürften also auch die zukünftigen Entdeckungen des COML interessant werden.
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / telegraph.co.uk