
Halifax/ Kanada - Bei einer Untersuchung von Bakterien in sogenannten Rostzapfen (eng.: Rusticles) am Wrack der Titanic haben kanadische und spanische Forscher festgestellt, dass es sich um eine bislang unbekannte Art von Bakterien handelt, die sich offenbar vom rostenden Metall des Schiffs ernähren.
Zum ersten Mal wurden die Bakterien 1991 vom ferngelenkten U-Boot-Roboter "Mir II" eingesammelt, doch erst nach dem der Bakterienstamm gezüchtet, isoliert und die DNA der Mikroben sequenziert wurde, stellten die Forscher der "Dalhousie University", dem "Ontario Science Centre" und der "Universidad de Sevilla", fest, dass es sich um eine bislang gänzlich unbekannte Bakteterienart der Gattung "Halomonas elongata" handelt.
"Halomonas titanicae bacterium", so die wissenschaftliche Bezeichnung des Bakteriums, haben die Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology" (IJSEM) beschrieben.
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Auch bei der Heimstätte der Bakterien, den sogenannten Rostzapfen, handelt es sich um eine erst wenige bekannte Erscheinung. Die eiszapfenartigen Strukturen sind leicht zerbrechlich, porös und bilden sich zersetzend an Stahl und Schmiedeeisen in der Tiefsee. Durch die Identifizierung der Bakterien erhoffen sich die Forscher nun neue Einsichten in die Mechanismen, die hinter der Entstehung der Rostzapfen und damit auch über natürliche Receyclingprozesse stecken. Die Erkenntnisse sollen auch dabei helfen, zukünftig Rohre und Bauteile von Tiefseepipelines zur der Zersetzung zu bewahren.
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / ijs.sgmjournals.org