
Graz/ Österreich - Ein internationales Team von Astronomen hat den größten und heftigsten Sturm beschrieben, der seit 1990 auf dem Saturn beobachtet wurde. Gemeinsam mit Amateurastronomen haben verschiedene Instrumente an Bord der NASA-Raumsonde "Cassini" das imposante Naturschauspiel auf dem Ringplaneten festgehalten.
Wie die Forscher um Georg Fischer vom Grazer "Institut für Weltraumforschung" (IWF) der "Österreichischen Akademie der Wissenschaften" im Fachmagazin "Nature" beschreiben, wurden die ersten Blitze des Sturms schon am 5. Dezember 2010 mit dem Instrument RPWS (Radio and Plasma Wave Science) entdeckt.
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Der Sturm auf einer nördlichen Breite von 35° umspannte binnen weniger Wochen den gesamten Planeten. Insgesamt erstreckt sich der Sturm inzwischen über 4 Milliarden. Quadratkilometer, was der achtfachen Erdoberfläche entspricht. Die Blitzaktivität und Energie des Sturms sind dabei enorm: Die Sonde, so berichten die Wissenschaftler, detektierte mehr als zehn Blitze pro Sekunde und die Energie entspricht jener, die die Erde in einem Jahr von der Sonne erhält.

Im August 2009 begann auf der Nordhalbkugel von Saturn der Frühling, wobei ein Saturnjahr 29,5 Erdjahre dauert. Während davor kleinere Gewitterstürme auf der Südhalbkugel beobachtet wurden, ist dieser nun der erste Sturm im Norden.

"Ich habe schon länger eine jahreszeitliche Abhängigkeit der Stürme vermutet und für Ende 2010 einen Sturm in der nördlichen Hemisphäre vorhergesagt. Dass er aber so riesig wird, hätte ich nicht gedacht", zeigt sich Fischer beeindruckt.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / oeaw.ac.at