
Uppsala/ Schweden – Forscher der Universität Uppsala haben die fossilen Überreste eines Lebewesens entdeckt, dass möglicherweise den frühesten Bogen zwischen Fischen und Landlebewesen schlägt.
Das keine, wahrscheinlich krokodilartige Tier hatte einen eindeutig fischartigen Körper, jedoch vier verkümmerte Flossenglieder, die schon mehr an vielzehige Füße erinnerten und einen flachen Kopf mit großen Augenhöhlen und Zähnen in einer Anordnung, die sehr viel mehr zu Landlebewesen passt, als zu Wasserbewohnern. Die Forscher erhoffen sich nun neue Einblicke in die Abläufe der Evolution.
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Im der Fachzeitschrift "Nature" hat Professor Per Ahlberg das vor rund 360 Millionen Jahren lebende Tier mit den Namen Ventastega curonica jetzt ausführlich beschrieben.
Rund 100 Millionen Jahre bevor die Dinosaurier die erde beherrschten, lebte Ventastega wahrscheinlich in seichten Gewässern und an der Küste des heutigen Lettlands.

"Aus der Entfernung dürfte Ventastega fast wie ein Alligator ausgesehen haben. Von Nahmen hätte man jedoch deutlich erkannt, dass es eine Schwanzflosse und Kiemenklappen an der Kopfseite hatte", so Ahlberg.
Physiognomisch habe es jedoch schon die wichtigsten Schritte vom Fisch zum Landlebewesen vollzogen. Sein Hauptlebensraum war jedoch wahrscheinlich weiterhin das Wasser.
Als deutliches Bindeglied zwischen Fisch und Landwirbeltieren sieht Ahlberg den sogenannten Tiktaalik, dessen Fossile Überreste 2006 in Kanada gefunden wurden. Ventastega sei jedoch eine noch frühere Phase und seine Entdeckung von großer Bedeutung für das Verständnis der evolutionären Vorgänge: Ob Ventastega ein fehlender Bindeglied zwischen Fischen und Landwirbeltieren darstele, müssenw eitere Untersuchungen noch zeigen.
Wahrscheinlich hatte es bis zu zehn Zehen a jedem Fuß - eine Variante, die sich evolutiv nicht durchgesetzt hat und deshalb, so vermutet Ahlberg, zum Aussterben von Ventastega geführt führte.
Die ersten Fossilien-Fragmente von Ventastega wurden bereits 1994 gefunden. Seither amen immer mehr und besser erhaltene Fragmente zu Tage, die nun ein Gesamtbild erlauben.
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / uu.se