
Berlin/ Deutschland – Mit dem sogenannten "Image Fulgurator" gelingt es dessen Erfinder, dem in Berlin lebenden Künstler Julius von Bismarck, in die Fotos fremder Passanten, Touristen und Fotografen Botschaften und Bilder zu projizieren, ohne, dass diese etwas davon während der Aufnahme bemerken.
Eigentlich, so gesteht Julius von Bismarck auf einer Seite (JuliusVonBismarck.com) zu seiner bereits patent-geschützten Erfindung ein, funktioniert diese recht einfach: "Wie eine klassische Kamera – nur umgekehrt." Statt Licht, dass von einem Objekt reflektiert wird, durch eine Linse auf einen unbelichteten Filmstreifen zu übertragen, projiziert der "Image Fulgurator" jedes gewünschte und auf einem bereits entwickelten Diafilm festgehaltene Bild, mittels eines Blitzlichts auf das jeweils anvisierte Objekt.
Der "Image Fulgurator" im Einsatz am Checkpoint Charlie in Berlin
Copyright: Julius von Bismarck
Ausgelöst wird die kameraähnliche Apparatur via Sensor, durch den Blitz anderer Fotoapparate. Durch die exakte Synchronisation mit dem auslösenden Blitz, projiziert der "Image Fulgurator" das gewünschte Bild in just jenem Moment auf das von beiden Geräten anvisierte Objekt, sodass der fremde Kameramann in der Regel dies gar nicht wahrnimmt und das Ergebnis erst beim Betrachten des gemachten Fotos sieht – dann meist mit einer nicht geringen Portion Verwunderung.
Mögliche Anwendungen für seine Erfindung sieht von Bismarck in der " minimal-invasiven Manipulation von Fotografien" – und schon wird aus der rein technischen Erfindung ein Kunstwerkzeug: "Die Menschen haben großes Vertrauen in die Wirklichkeit von Fotografien – und genau das hat mich zur Entwicklung des 'Image Fulgurators' inspiriert. Gerade berühmte, heilige oder politisch geprägte Orte, sind also für Manipulationen mit dem Fulgurator von besonderem Interesse – gerade wenn diese Orte oder Objekte eine besondere Aura oder Symbolgehalt haben. (...) Somit ermöglicht der Fulgurator eine Manipulation visueller Wirklichkeiten und hinterfragt die Struktur unserer medialen Erinnerungen."

Neben dem künstlerischen und sozio-psychologischen Aspekt, könnte der Fulgurator aber auch für Werbekampagnen (virales und Guerilla-Marketing) und gezielte anderweitige Manipulationen zur Anwendung kommen. Die Kunstinstallation vom Bismarcks, die Flammen auf die Fenster des Reichtagsgebäudes in Berlin projizierte (s. Abb.), zeigt zudem, wie ähnlich entsprechend projizierte Bilder auch jenen Fotos sein können, auf denen vermeintlich übersinnliche Erscheinungen wie UFOs, Geister- und Lichtphänomene zu sehen sind. Dennoch benötigt der Image Fulgurator immer noch auch eine Projektionsfläche, die jedoch, wie bei gewöhnlichen Projektionen, auch aus dichtem Nebel oder Glaswänden bestehen könnte.
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / juliusvonbismarck.com