
Pasadena/ USA - Aus der eisigen Kruste am Südpol des Saturnmonds Enceladus speien geysirartige Fontänen Wassereispartikeln hunderte von Kilometern weit ins All. Hinter dem Phänomen vermuten viele Wissenschaftler einen gewaltigen Ozean aus flüssigem Wasser unter dem Eispanzer des Mondes. Eine neue Studie stützt nun diese Ansicht aufs Neue und somit auch die Hoffnung, dass im Meer des Mondes sogar Leben entstanden sein könnte.
Anhand der Daten die bei den Vorbeiflügen an Enceladus durch die NASA-Sonde Cassini gewonnen wurden, konnten die Wissenschaftler in der Ausstoßwolke vier gezielte Fontänen ausmachen, die das Material bis auf 15 Kilometer nach oben schießen - was auf mehr als 2100 Kilometern pro Stunde, also doppelte Schallgeschwindigkeit (1234,8 km/h), hindeutet. Ein derartiger Druck, so die Forscher um Candice Hansen vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA, spreche dafür, dass diese Ströme von flüssigem Wasser erzeugt werden, dass mit hohem Druck durch kleinste Öffnungen in der Eiskruste des Mondes gepresst wird, so die Forscher in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Nature".
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Die Forscher halten es für wahrscheinlich, dass dieser enorme Druck durch das Verdampfen von Wasser in Folge der Gravitationskräfte des Saturns unmittelbar unterhalb der Eiskruste verursacht wird. Andere Forscher halten dagegen und vermuten, dass die kalten Geysire auch durch Eis erzeugt werden könnten, wenn dieses durch die Gezeitenkräfte des Saturns zuerst in Spalten zerrieben wird und dann verdampft. Hierzu würden jedoch wesentlich höhere Temperaturen benötigt, als wenn Wasser nur in bereits flüssiger Form verdampfen muss. Die gemessenen Geschwindigkeiten, so die JPL-Forscher, stützen also vielmehr die Flüssigwasser-Theorie.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / nasa.gov