
Oxford/ England - Vor zwanzig Jahren sorgte seine Radiokarbondatierung des Turiner Grabtuches für eine Sensation. Zum ersten Mal - so schien es - bewies eine wissenschaftliche Analyse, dass es sich bei dem angeblichen Grabtuch Jesu Christi, auf dem das Bildnis eines gekreuzigten Mannes zu erkennen ist, um eine Fälschung aus dem Mittelalter handelte. Jetzt gesteht Professor Christopher Ramsey mögliche Fehler in der Datierung ein.
Wie der englische "Telegraph" berichtet, beruft sich Ramsey dabei auf seine neue Studie über die mögliche Verfälschbarkeit der Ergebnisse der Radiokarbonmethode zur Datierung von Leinenstoffen. Diese zeige, dass es durchaus möglich ist, dass altes Leinen sehr viel jünger erscheint, als es eigentlich ist. Schon zwei Prozent Verunreinigung des untersuchten Leinens könne demnach die Datierung um rund 1500 Jahre verfälschen. Die Analysen aus dem Jahr 1988 datierten den Stoff des vier Meter langen Grabtuches auf ein Entstehungsdatum zwischen 1260 und 1390. Anhand der Neubewertung Ramseys könnte die wohl berühmteste Reliquie des Christentums nun doch tatsächlich aus der Zeit um Christi stammen.

Die Ergebnisse von Vergleichsanalysen werden am Ostersonntag als Teil einer neuen TV-Dokumentation über das Turiner Grabtuch auf "BBC2" zu sehen sein. Darüber hinaus sollen weitere neue wissenschaftliche Beweise erbracht werden, die belegen, dass es sich bei dem Grabtuch von Turin tatsächlich um ein historisches Grabtuch aus der Zeit Jesu handelt. Zudem werde erstmals eindeutig nachgewiesen, dass sowohl das "Grabtuch von Konstantinopel", das seit 1204 als verschollen gilt, als auch das "Grabtuch von Jerusalem" mit dem Turiner Grabtuch identisch sind.
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Eine ausführliche Dokumentation rund um die Geschichte und Erforschung des Turiner Grabtuches finden Sie HIER
Quellen: telegraph.co.uk / grenzwissenschaft-aktuell.de