
Arlington/ USA - Astrophysiker der University of Texas haben eine neue Studie vorgelegt, nach der in dem Doppelsternsystem Kepler-16 erdähnliche Planeten ihre beiden Sonnen umkreisen könnte, die auch die Voraussetzungen für Leben erfüllen könnten.
Bislang gehen Astronomen davon aus, dass es sich bei dem im vergangenen September entdeckten Planeten Kepler-16b um einen kalten Gasplaneten handelt, an dessen Himmel - ähnlich wie auf dem "Star Wars"-Planeten Tatooine - zwei Sonnen zu sehen sind (...wir berichteten) und der seine Zentralgestirne außerhalb der habitablen Zone (HZ) umkreist. Hierbei handelt es sich um jene Abstandsregion, innerhalb derer sich ein Planet befinden muss, damit auf seiner Oberfläche aufgrund gemäßigter Temperaturen Wasser in flüssiger Form und damit die Grundlage für Leben nach irdischen Maßstäben existieren könnte.
www.grenzwissenschaft-aktuell.de
Die neuen Berechnungen des Teams um Billy Quarles, Zdzislaw Musielak und Manfred Cuntz zeigen nun jedoch, dass es innerhalb des Planetensystems um die beiden Sterne auch mindestens einen erdähnlichen Planeten innerhalb der "grünen Zone" geben könnte. Bei diesem Himmelskörper könnte es sich aber auch um einen Mond des bereits bekannten Planeten handeln. Zudem vermuten die Forscher, dass hier unter bestimmten Voraussetzungen eine ausgeweitete habitable Zone (extended habitable zone, EHZ, s. Abb.) außerhalb der Umlaufbahn von Kepler-16b geben könnte.
Um innerhalb dieser postulierten Zone Leben beherbergen zu können, benötigte ein erdähnlicher Planet jedoch große Mengen an Treibhausgasen wie Kohlenmonoxid oder Methan in seiner Atmosphäre. Ihre Ergebnisse haben die Astrophysiker auf dem Jahrestreffen der American Astronomical Society (AAS) im texanischen Austin erstmals vorgestellt.
"Hierbei handelt es sich um eine Einschätzung von Möglichkeiten", erläutert Musielak. "Diese sagen uns, wo sich ein Planet im System Kepler-16 befinden muss, um lebensfreundliche Bedingungen aufweisen zu können. Jetzt hoffen wir darauf, dass Astronomen auch an genau diesen Orten suchen werden."
Die Schlussfolgerungen des Forschertrios basieren auf der früheren Studien, die belegt haben, dass habitable Zonen unter bestimmten Umständen auch deutlich ausgedehnter sein könnten, als bislang gedacht (...wir berichteten, s. Links). Leben könnte es also auch auf Planeten und Himmelskörpern geben, die ihre Sterne deutlich außerhalb der klassischen habitablen Zone umkreisen.
WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA
NASA entdeckt Planeten zweier Sonnen
16. September 2011
Lebensfreundliche Zonen um rote Zwergsterne deutlich größer
27. Oktober 2011
Ausgedehnte "grüne Zone": Außerirdisches Leben auf Wüstenplaneten wahrscheinlicher
2. September 2011
Treibhauseffekt könnte lebensfreundliche Zonen um ferne Sterne massiv ausweiten
30. August 2011
Neue Studie: Lebensfreundliche Planeten auch weit jenseits habitabler Zonen möglich
16. Mai 2011
Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / uta.edu