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Donnerstag, 10. September 2009

Erdengroße Planeten ideal für Leben

Entfernter Stern mit so genannten "Super-Erden" (Illu.) | Copyright: eso.rg

Berlin/ Deutschland - Damit Leben auf einem Planeten entstehen kann, muss dieser nicht nur den richtigen Abstand von seinem Zentralgestirn aufweisen, um gemäßigte Temperaturen und somit Wasser in flüssiger Form halten zu können, auch muss er die richtige Größe und ein schützendes Magnetfeld haben. Zu diesem Schluss kommen zumindest Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Erde erfüllt diese Vorraussetzung in gerade dem richtigen Maß.

Die Hauptgründe, weswegen auf der Erde nicht nur Leben entstehen, sondern dieses sich auch entwickeln konnte sind zum einen das relativ stabile Klima und das die Oberfläche vor der schädlichen kosmischen Strahlung abschirmende Magnetfeld. Ein langfristig stabiles Klima hängt jedoch direkt mit der Art und Weise zusammen, wie die Planetenkruste in Platten zerbrochen und unterteilt ist, die sich dann im Prozess der sogenannten Plattentektonik unter und übereinander schieben, da es so zu unter anderem zu einem regelrechten Recyclingprozess von durch chemische Prozesse an und in der Oberfläche gebundenem Kohlenstoff aus der Atmosphäre kommt.

Die aktuelle Studie von Forschern des DLR unter Vlada Stamenkovic kommt nun zu dem Schluss, dass Planeten in etwa die Größe der Erde aufweisen müssen, damit sie neben der Plattentektonik auch ein Magnetfeld aufweisen können. Die Forscher werden ihre Ergebnisse erstmals auf dem bevorstehenden europäischen Kongress für Planetenwissenschaften in Potsdam am 15. September 2009 ("European Planetary Science Congress") vorstellen.

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Hitze aus dem Innern des Erdkerns, so berichtete der "New Scientist" erzeugt die für die Plattentektonik notwendigen Konvektionsströme die es benötigt, um die Erdkruste in einzelne tektonische Platten aufzureißen und zu bewegen.

Das Team um Stamenkovic hat berechnet, dass der Druck und Flüssigkeitsgrad im Innern sogenannnter Super-Erden, also von Felsplaneten von der bis zu fünffachen Erdgröße, zu hoch wären, sich dadurch eine isolierende Schicht um den Planetenkern bilden und die für die Plattentektonik notwendigen Konvektionsströme schwächen würde. Hinzu würde der vergleichsweise langsame Hitzeaustausch zwischen Kern und Planetenkruste auf Super-Erden den Kern zu langsam rotieren lassen, als dass sich ein Magnetfeld wie das der Erde ausformen könnte.

Laut den Berechnungen der Forscher sollten Planeten also zwischen 0,5 und 2,5 Erdenmassen groß sein, um Plattentektonik zu ermöglichen. Die Grenzwerte für die Entstehung eines planetaren Magnetfeldes seien zwar undeutlicher, aber auch hier seien in etwa erdgroße Planeten nahezu ideal.

Gegenüber dem "New Scientist" kritisiert der Astrobiologe David Grinspoon allerdings die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler und verweist auf dem Umstand, dass auch andere Prozesse gebe, wenn etwa, wie auf der Venus, vulkanische Prozesse zum Materialaustausch zwischen Planetenkruste und –inneren beitragen. Auch wenn diese Prozesse das Venus-Klima nicht stabilisiert hätten, so zeige das Beispiel, dass ähnliche Phänomene auch auf Super-Erden nicht ausgeschlossen werden sollten.

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Leben auch auf Super-Erden möglich
15. Dezember 2008

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Quellen: newscientist.com / grenzwissenschaft-aktuell.de
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