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Dienstag, 8. Dezember 2009

Botaniker entdecken fleischfressende Petunien

Archiv: Petunienblüte | Copyright: Zirguezi/Public Domain

Kew/ England - Forscher der "Royal Botanic Gardens" im englischen Kew und am "Natural History Museum" glauben, dass fleischfressendes Verhalten im Pflanzenreich wesentlich weiter verbreitet ist, als bislang angenommen. Selbst ganz gewöhnliche Pflanzen wie etwa Petunien müssten zumindest teilweise als Fleischfresser betrachtet werden.

Seit unter anderem kein Geringerer als Charles Darwin überhaupt erst zur wissenschaftlichen Akzeptanz fleischfressender Pflanzen beitrug, wurden zahlreiche Pflanzen unterschiedlichen Gruppen fleischfressender Pflanzen zugeordnet, darunter auch die bekanntesten Vertreter wie Morgentau, Venus-Fliegenfalle und Kannenpflanzen. Wiederum andere Pflanzen gelten nur als möglicherweise fleischfressend. Eine eindeutige Definition für fleischfressende Pflanzen gilt selbst unter zahlreichen Experten noch immer als umstritten.

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In ihrer im Fachmagazin "Botanical Journal of the Linnean" veröffentlichten Arbeit treten Professor Mark Chase und seine Mitautoren dafür ein, die Grenze zwischen gewöhnlichen und fleischfressenden Pflanzen nicht kategorisch nach Schwarz-Weiß-Rastern zu ziehen, sondern weisen darauf hin, dass vielmehr zahlreiche fließende Grautöne dazwischen existieren.

Selbst gewöhnliche Pflanzen wie Petunien und Kartoffeln, so die Forscher, verfügen über klebrige Härchen, an welchen Insekten kleben bleiben und verenden können. Einige Arten von Leimkraut tragen aus diesem Grund auch die volkstümliche Bezeichnung Fliegenfänger. Im Gegensatz dazu gibt es einige angeblich fleischfressende Pflanzen, deren Fähigkeit Insekten fangen und sogar verdauen zu können, bislang noch nicht eindeutig nachgewiesen wurde

"Auch wenn die Vorstellung von menschenfressenden Bäumen (...wir berichteten) weiterhin fiktiv ist, gibt es stattdessen zahlreiche vermeintlich harmlose Pflanzen, die sich bei genauerer Betrachtung als heimliche Fleischfresser herausstellen, selbst wenn sie nur Bestandteile verwitterter Tiere über ihre Wurzeln aufnehmen, die sie zuvor angelockt und gefangen haben", so Chase. "Wahrscheinlich sind wir von sehr viel mehr mörderischen Pflanzen umgeben als wir uns dies vorstellen können."

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