
USA - "Pigweed", Schweineunkraut, wird mehr und mehr zum Problem für den Gen-Anbau in den Kernländern des Agrarmultis Monsanto, sind es doch gerade jene Flächen, die mit genetisch veränderten Getreide- Baumwoll- und Sojapflanzen in den südlichen US- Bundesstaaten, die trotz (oder gerade wegen ?) vermehrten Herbizideinsatz, von dem Superunkraut heimgesucht werden, gegen das kein Unkrautbekämpfungsmittel anzukommen scheint. Monsanto selbst hätte wohl ein perfekteres Unkraut schaffen können. Oder liegt genau in dieser Feststellung das Problem...?
Der neue Schädling ist resistent, omnipotent, dürreresistent, kann bis zu 10.000 Samen produzieren und weist zudem eine komplexe Genetik auf. Mit seinem bis zu drei Meter hohen Wachstum erstickt es im nu alle anderen Pflanzen in seiner Umgebung und bedroht so die Landwirtschaft ganzer Landstriche von Georgia über South Carolina, North Carolina, Arkansas, Tennessee, Kentucky und Missouri, die zuvor auf die genetisch veränderten Monsanto-Saaten umgestiegen waren. Selbst die Monsanto-Herbizid-Ikone "Roundup", das laut Statistik von neun von zehn US-Soja-Farmern verwendet wird, ist machtlos.
Monsantos Roundup enthält den Wirkstoff Glyphosat. Doch genau gegen diesen Wirkstoff, gegen den eigentlich nur die Monsanto-eigenen Saaten resistent sein sollten, ist nun auch das Schweineunkraut immun.
Bislang sind alleine im US-Bundesstaat Georgia 100000 Hektar stark vom Pigweed befallen und 29 Landkreise haben inzwischen dessen Resistenz gegen Glyphosat bestätigt, bestätigt der Unkraut-Spezialist Stanley Culpepper von der University of Georgia gegenüber dem Sender "France24.com".
Laut Alan York von der North Carolina State University wurden schon 2007 10.000 Hektar Anbaufläche im Macon County, dem Epizentrum der Explosion von des Superunkrauts, aufgegeben.
Gegenüber "France 24" präsentierte Rick Cole von Monsanto indes eine umstrittene Lösung des Problems, indem er die Landwirte dazu ermutigte, auf andere Kulturen und die Verwendung verschiedener Marken von Herbiziden umzusteigen. Gemeint sind laut Monsanto Vertretern Glyphosat und ältere Herbizide wie 2,4-D (einem Bestandteil von "Agent Orange") zu mischen. Ein Herbizid also, das in Schweden, Dänemark und Norwegen verboten wurde, da es Hinweise darauf gibt, das durch dieses Unkrautbekämpfungsmittel Krebs, Fruchtbarkeitsschäden und psychischen Beeinträchtigungen verursacht werden.
Nach Angaben des britischen Bio-Siegels "Soil Association", war sich Monsanto schon 2001 sehr wohl über das Risikos der Superweeds im klaren und hält schon seit längerer Zeit ein Patent auf Herbizid-Mischungen, die mit Glyphosat-resistenten Unkräutern fertig werden: "Das Patent wird es dem Unternehmen ermöglichen, von einem Problem zu profitieren, das es zuvor von seinen eigenen Produkten erst erzeugt worden war ", so - laut France24.com", ein Bericht der Soil Association aus dem Jahr 2002.
Angesichts der Explosion des Unkrautes im Baumwolle- und Sojabohnenkulturanbau, kehren einige Landwirte mittlerweile wieder zu traditionellem Saatgutanbau zurück, obwohl Monsanto diesen Markt mit 80 Prozent Marktanteil (!) bislang noch dominiert - noch...
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Studie: Gen-Mais reduziert Fruchtbarkeit von Mäusen, 12. November 2008
Konferenz über Biosicherheit: Wer zahlt für Schäden durch Gentechnik?, 15. Mai 2008
Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit genehmigt Freisetzung von Gen-Weizen, 14. Mai 2008
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / france24.com