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Donnerstag, 5. Februar 2009

Riesige Urzeit-Schlange entdeckt - Heute noch lebende Exemplare?

Vor rund 60 Millionen Jahren beherrschte die Titanboa die südamerikanischen Tropensümpfe (Illu.) | Copyright: Jason Bourque/University of Florida

Gainesville/ USA - In Kolumbien haben Arbeiter und Wissenschaftler die fossilen Reste einer bis zu 14 Meter langen urzeitlichen tropischen Riesenschlange entdeckt. Sechs Millionen Jahre nach den Dinosauriern beherrschte das Reptil mit einem Gewicht von geschätzten 1,25 Tonnen und einem hüfthohen Körperdurchmesser die südamerikanischen Sümpfe. Noch 1907 will ein Südamerikaforscher jedoch ein noch größeres Exemplar erlegt haben.

Wie die Wissenschaftler um Jonathan Bloch von der University of Florida (UFL) und Jason Head von der University of Toronto (UT) berichten, entspricht die Gesamtlänge der Monsterschlange damit in etwa jener des im Chicago Field Museum ausgestellten Tyranno Saurus Rex.

Größenvergleich: Wirbel einer heutigen Anaconda (l.) und der Titanboa (r.) | Copyright: R.Carson, UF News Bureau

Die Boa constrictor-artige Schlange wurde von den Forschern auf den passenden Namen "Titanboa" getauft. "Nachdem wir bislang nur wenig über das Leben in den nördlichen Neotropen nach den Dinosauriern wussten, geben uns die neuen Fossilfunde erstmals einen Einblick in jene Fauna, welche die Herrschaft der Saurier abgelöst hatte", so Head. Neben den fossilen Knochen der Riesenschlange fanden die Forscher vor Ort auch Reste von primitiven Krokodilen und Riesenschildkröten - die wahrscheinliche Nahrung der Titanboa.

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Die gewaltige Körpermasse der Schlange ermöglicht den Forschern auch Rückschlüsse auf das damalige äquatoriale Klima. Da die Körpergröße von Schlangen und anderen Kaltblütern von den Umgebungstemperaturen abhängig ist, schlussfolgern die Wissenschaftler auf Temperaturen, die mit durchschnittlich etwa 32,8 Grad Celsius um 5,5 Grad wärmer war als heute.

Die Entdeckung der Titanboa sprengt zudem bisherige Vorstellungen von der maximalen Größe, wie sie Schlangentiere überhaupt erreichen können: "Seit Jahrzehnten behaupteten Herpetologen (Amphibien- und Reptilienforscher), dass Schlangen nicht größer als 12 Meter werden können", kommentiert der Schlangenexperte und Sachbuchautor Harry W. Greene (s. Buch-Tipp) den Fund.

Auch wenn die Titanboa seit Jahrmillionen ausgestorben ist, kam und kommt es auch in unseren Zeiten immer wieder zu berichten über Sichtungen entsprechend gigantischer Schlangen. Wissenschaftler halten derartige Exemplare heutzutage jedoch für ausgeschlossen und die Inhalte entsprechender Berichte für Fantasieprodukte.

Der wohl bekannteste zeitgenössische Zeuge einer noch gewaltigeren Riesenschlange war der britische Forschungsreisende, Abenteurer und Ethnologe Colonel Percy Harrison Fawcett, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts Südamerika erforschte.

Colonel Percy Harrison Fawcett | Copyright. Public Domain

Für die Royal Geographie Society war Fawcett 1907 auf dem brasilianisch-bolivianischen Grenzfluss Rio Ackre unterwegs, als er von Eingeborenen von einer gewaltigen Riesenschlange (Sucuriju gigante) erfuhr. Laut Fawcetts Tagebucheinträgen soll es ihm sogar gelungen sein, das Tier zu erlegen und mit einer Gesamtlänge von rund 20 Metern und einem Körperdurchmesser von 40 Zentimetern zu vermessen. Zurück in England wollte dem sonst respektierten Forscher niemand seinen Ausführungen und an eine derartig große Schlange glauben.


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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / ufl.edu/ cryptomundo.com
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