
Washington/ USA - Ohne von den irdischen Suchprogrammen für potentiell gefährliche Himmelskörper entdeckt zu werden, detonierte am 8. Oktober ein Asteroid in der oberen Atmosphäre über der indonesischen Insel Sulawesi. Bei dem Ereignis wurde eine Explosionsenergie von rund 50.000 Tonen TNT freigesetzt. Obwohl der Asteroid auf der Erdoberfläche keinen Schaden angerichtet hatte, offenbart der Vorfall erneut die Schwächen der irdischen Such- und Verteidigungsstrategien gegen derartige kosmische Bedrohungen.
Mit dem Dreifachen der Energie der Hiroshimabombe zählt der Asteroid zu den größten, deren Einschlag in die Erdatmosphäre jemals direkt beobachtet wurde. Statt jedoch auf der Oberfläche zu detonieren, explodierte der Asteroid laut dem Astronomen Peter Brown von der University of Western Ontario in 15 bis 20 Kilometer Höhe.
Aufnahmen der Asteroidendetonation über Sulawesi am 8. Oktober 2009
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Basierend auf den aufgezeichneten Infraschalldaten schätzen die Forscher den Durchmesser des Asteroiden auf bis zu 10 Meter. Derartige Objekte treffen die Erde laut Statistik alle zehn Jahre.
Angesichts des Ereignisses zeigen sich auch die Experten der NASA besorgt, da der Asteroid von keinem der Beobachtungsteleskope zuvor entdeckt worden war. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Teleskope und Beobachtungsprogramme meist nur für Objekte von mehr als 50 bis 100 Metern Durchmesser ausgerichtet sind. Dennoch, so warnen die Experten, könnten auch schon Objekte von weniger als 50 Metern gewaltige Schäden anrichten, wenn sie bis zur Erdoberfläche gelangen.
Um auch solche Bedrohungen entdecken zu können, fordern die Wissenschaftler nun erneut den Bau größere Teleskope. "Ein System, dass auch 20-Meter Objekte erfolgreich orten kann, würde wahrscheinlich mehrere Milliarden Dollar kosten", schätzt auch Tim Spahr, Direktor des "Minor Planet Center" in Cambridge gegenüber "NewScientist.com".
Einen ausführlichen Bericht zum Asteroid von Sulawesi finden Sie HIER
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