
Leipzig/ Deutschland - Das internationale Codex Sinaiticus-Projekt feiert in dieser Woche seinen offiziellen Abschluss und hat die verstreut aufbewahrten Blätter dieser ältesten Bibel der Welt digitalisiert und größtenteils jetzt im Internet vereint veröffentlicht.
Seit 2006 haben die vier besitzenden Institutionen, die Universitätsbibliothek Leipzig, die British Library in London, das Katharinenkloster auf dem Sinai und die Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg, daran gearbeitet, hochaufgelöste Bilder der kostbaren 1600 Jahre alten griechischen Handschrift herzustellen, den Text, mitsamt aller Korrekturen, wissenschaftlich zu transkribieren und eine gründliche Analyse des Zustands aller Pergamentblätter zu protokollieren.
Die Internet-Handschriftenedition, wie sie unter "codex-sinaiticus.net" und "codexsinaiticus.org" interaktiv abrufbar ist, entspreche mit seinen mehr als 800 Seiten "höchsten Ansprüchen", erklärt die Prof. Dr. Ulrich Johannes Schneider, Direktor der Universitätsbibliothek Leipzig in einer Pressemitteilung zum Projektabschluss. Dennoch steht die Online-Veröffentlichung der restlichen 660 Seiten des Manuskripts derzeit noch aus.
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"Der Codex gibt Einblicke in die frühe Entwicklung des Christentums und offenbart, wie der Bibeltext von Generation zu Generation weitergegeben wurde", kommentiert auch Scot McKendrick von der British Library die Bedeutung des Projekts. "Bibel-Forscher können nun online weltweit zusammenarbeiten. Das war vor einigen Jahren noch nicht möglich."
Zum Abschluss des Projekts findet vom 6.-7. Juli in London eine Tagung mit allen beteiligten Einrichtungen und mit Experten statt, gefolgt von einer Tagung der Konservatoren am 8.7.2009.
Die Projektpartner werden weiter am elektronischen Codex Sinaiticus arbeiten und zukünftig größere Teile in Übersetzung zugänglich machen. Auf Deutsch liegt bisher nur das Buch Esther vor. Auch eine gebundene Faksimile-Ausgabe soll in Zukunft veröffentlicht werden.
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Quellen: ub.uni-leipzig.de / grenzwissenschaft-aktuell.de / bl.uk