
Houston/ USA - Strukturen im Marsmeteoriten ALH 84001 veranlassten 1996 Wissenschaftler der NASA den Nachweis außerirdischen Lebens zu verkünden. Schnell traten jedoch Kritiker auf den Plan, die auch alternative Entstehungsmöglichkeiten der bakterienartigen Struktur darlegten. Seither ist es still um die ursprüngliche Sensation geworden und viele Forscher tendieren sogar mehr zu anorganischen Erklärungen als in dem "versteinerten Wurm" einen Beweis für Leben auf dem Mars zu sehen. Eine neue Studie belebt nun jedoch die Diskussion um ALH 84001 auf Neue und zeigt, dass der Marsbrocken einst in wohltemperiertem, lebensfreundlichem Wasser gelegen haben muss.
Wie der "NewScientist.com" berichtet, gingen zuvor eine Vielzahl von Wissenschaftlern sogar davon aus, dass der Marsbrocken in sehr ungemütlichen Umweltbedingungen von rund 150 Grad Celsius heißem Wasser ausgesetzt war, wenn etwa unter höherem Druck unter der Oberfläche Wasser auch bei Temperaturen von mehr als 100 Grad Celsius in flüssiger Form vorkommen kann. Selbst für die hartnäckigsten irdischen Mikroben, die Temperaturen von bis zu 120 Grad überstehen, eine lebensfeindliche Umgebung.
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Das Team um Paul Niles vom Johnson Space Center der NASA in Houston, Texas, der selbst nicht Teil des einstigen Forscherteams von 1996 war, hat den Marsmeteoriten nun erneut untersucht und kommt zu dem Schluss, dass dieser einst auf dem Roten Planeten mit im Vergleich zu den vorigen Annahmen nahezu wohltemperiertem Wasser in Berührung gekommen sein muss und somit zumindest die Möglichkeit bestehe, dass es sich bei der Struktur in seinem Innern tatsächlich um versteinertes Leben handelt.
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Um mineralische Ablagerungen wie Kalzium, Magnesium und Eisen in dem Gesteinsbrocken erklären zu können, vermuten die Forscher, dass der Brocken auf oder zumindest nahe der Oberfläche des Mars platziert war und Wasser, reich an Kohlenstoffdioxid, tief aus dem Untergrund an diese Oberfläche schwappte oder sogar durch eine heiße Quelle in der Nähe von ALH 84001 austrat und diesen permanent oder immer wieder umspülte. Die Forscher berechneten, dass dieses Wasser eine Temperatur von rund 100 Grad Celsius gehabt habe muss. "Diese Mineralien haben sich also sehr wahrscheinlich in einer lebensfreundlichen Umgebung gebildet", zitiert der "NewScientist" Paul Niles.
Trotz allem Enthusiasmus streichen die Wissenschaftler zugleich heraus, dass die neuen Erkenntnisse jedoch kein Beweis dafür sind, dass es sich bei der viel diskutierten Struktur (s. Abb.) im Marsmeteoriten um die Überreste einer versteinerten Marskreatur handelt, noch dafür, dass es auf dem Mars eins Leben gab.
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Quellen. newscientist.com / grenzwissenschaft-aktuell.de