
Boulder/ USA - Bislang glaubte die Wissenschaft, dass die markanten Ringe des Saturn lediglich rund hundert Millionen Jahre alt sind. Diese Ansicht wird nun jedoch von keinem geringeren als einem der leitenden Wissenschaftler der Mission Cassini-Huygens, Professor Dr. Larry Esposito, der einst an der Neuvermessung der Saturnringe beteiligt war, in radikal Frage gestellt.
Laut Espositos neuer Theorie, die er diese Woche auf dem in Münster stattfindenden "European Planetary Science Congress" ausführlich darlegen wird, könnten die Ringe des Saturn nicht nur mehrere Milliarden Jahre alt, sondern auch deutlich schwerer sein, als bislang angenommen.
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Der Grund für die bisherige Einschätzung eines relativ jungen Alters des Ringsystems war der Umstand, dass die Ringe selbst nur wenig Verschmutzungen, etwa durch Meteoritenstaub aufzeigen. Laut Espositos neuer Theorie erscheinen die Ringe jedoch nur deswegen so sauber, weil sie deutlich mehr Masse und somit einen geringeren Anteil an Verschmutzungen enthalten als bislang geglaubt.
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Zuvor hatten die Wissenschaftler ihre Berechnungen anhand der Menge von Sternenlicht erstellt, welches durch die Ringe hindurch scheint. Esposito und sein Team an der "University of Colorado" haben nun anhand einer neuen Computersimulation das Verhalten von mehr als 100.000 Partikeln der Saturnringe untersucht und hierbei erkannt, dass dynamisch ablaufende Prozesse die bisherige Kalkulation der Masse erschweren. Anhand der neuen Daten glauben die Forscher nun, dass das Ringsystem mehr als dreimal so schwer sein könnte. Bestätigt werden die neuen Berechnungen laut Esposito auch von neuen Messdaten der Raumsonde Cassini.
Eine derartige Neueinschätzung hätte auch Auswirkungen auf die Suche und Zuordnung von Exoplaneten, also Planeten jenseits unseres Sonnensystems. Auch hier vermuten die Forscher zahlreiche Planeten mit Ringsystemen ähnlich dem des Saturn.
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Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / sciencedaily.com