
Petersfield/ England - Am 7. Juli 1996 entstand in unmittelbarer Nachbarschaft zum imposanten Steinkreis von Stonehenge binnen kürzester Zeit und bei Tageslicht eine beeindruckende Kornkreisformation. Neben den bisherigen Zeugen, die bislang entweder nur das noch leere Feld oder aber kurze Zeit später den vollendeten Kornkreis bestätigen konnten, offenbarte nun eine Zeugin ihre schier unglaubliche direkte Beobachtung der Entstehung der Kornkreisformation selbst.
Wie die englische Kornkreisforscherin Lucy Pringle (LucyPringle.co.uk) berichtet, erfuhr sie unmittelbar nach einem Vortrag, den sie am Alton College in der Grafschaft Hampshire im vergangenen April (2009) gehalten hatte, von einer Taxifahrerin, die im Sommer 1996 die mittlerweile weltbekannte Kornkreisformation (s. Abb.) direkt in der Entstehung beobachtet haben will. Doch mit dieser Aussage endet die erstaunliche Behauptung der Zeugin nicht: Während ihrer Sichtung sei sie nicht alleine gewesen, sondern habe gemeinsam mit zahlreichen anderen Zeugen beobachtet, wie die gigantische Spiralformation aus 149 Kreisen über mehrere Minuten nach und nach immer größer wurde.
An das Datum, den 7. Juli 1996, erinnert sich die Zeugin (deren vollständige Identität Lucy Pringle bekannt ist, die, um Anonymität bittend, im Artikel jedoch nur als "M" bezeichnet wird) sehr genau, da an diesem Tag ihr als Soldat dienender Sohn auf Heimurlaub war, sie ihn besuchen und deshalb die A303 zwischen Kornkreisfeld und Steinkreis entlang fuhr.
Gemeinsam mit einem Freund ihres Sohnes bemerkte Frau "M" auf dem mit Gras bewachsenen Seitenstreifen der A303 einige parkende und sich mehr und mehr stauende Autos und Personen, die ins Feld blickten. Je näher sie dem Feld kamen, desto deutlicher erkannten sie den Kornkreis darin.

Als eines der Autos weiterfuhr, nutze Frau "M" diese Gelegenheit und parkte ebenfalls am Feldrand, von wo aus die beiden die Ereignisse nun gezielt beobachten konnten: "Da war dieser Erscheinung, ein begrenzter, kreisrund rotierender Nebel etwa einen Meter über dem Feld und darunter war der (Korn)Kreis, der immer größer wurde, je höher der Nebel stieg. Je mehr der Nebel an Höhe gewann, desto schneller rotierte die Erscheinung."
"Alles ging Schritt um Schritt", erinnert sich "M", "und man steht da und wundert sich nur, was da vor sich geht. Die Leute standen da und diskutierten miteinander, während sich zugleich mehr und mehr Verkehr auf der Straße staute. Zeitgleich wurde (der Kornkreis) immer größer und größer (Anm. d. Red.: Mit Bezug auf das Aussehen der Formation [s. Abbildungen] war damit wohl das Entstehen weiterer Kreise gemeint). So wirklich war es mir während ich da stand jedoch nicht bewusst, was ich da eigentlich beobachtete. Ich konnte es einfach nicht verstehen."
Der Nebel selbst sei nicht direkt aus dem Boden aufgestiegen, sondern sei deutlich abgegrenzt über dem Boden gehangen, während kein Wind wehte und auch sonst kaum Staub in der Luft stand, ein Umstand an den sich die Zeugin aufgrund der Tatsache, da sie selbst Asthmatikerin ist, gut erinnern konnte. "Es war das Sonderbarste, was ich je gesehen habe."
Angesprochen auf die Frage, wie lange ihre Beobachtung dauerte, meint Frau "M" die Zeitdauer am ehesten auf etwa 20 Minuten einschätzen zu können. Es sei ihr während der Beobachtung schwer gefallen, das Gesehene zeitlich einzuordnen, da sie kaum glauben konnte, was sie da sah. Der Nebel sei immer noch über dem Feld geschwebt, als sie weiterfuhr. Ob sich zu dieser Zeit die Kornkreisformation noch weiterhin ausdehnte, kann sie nicht sagen.
"Der Nebel war weder braun noch blau oder pinkfarben. Er kam auch nicht aus dem Boden und er reichte auch nicht bis weit hinauf in den Himmel hinauf", versucht sich die Zeugin an weitere Details zu erinnern. "Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte. Ich dachte nur 'Oh mein Gott, was geht da vor sich?' Sehen wir gleich einen Kobold, Marsmännchen oder einen Satelliten landen?"
Im Gespräch mit der Forscherin zeigte sich die Zeugin davon überrascht, dass die Geschichte nicht schon längst bekannt war: "(...)Es waren doch so viele Leute da, die ebenfalls gesehen haben, was da vor sich ging, nicht nur ich allein. Wirklich komisch, dass bislang keiner der anderen davon erzählt hat." Sie selbst habe über ihre Beobachtung bislang nur mit Freunden und Familienangehörigen gesprochen.
Im Vergleich zu den zahlreichen anderen Augenzeugen von Kornkreis-Entstehungen, in welchen selbst große und komplexe Kornkreisformationen binnen kürzester Zeit entstanden, scheint in diesem Fall die Zeitangabe und das relativ langsame Entstehen der beeindruckenden Formation eher ungewöhnlich. Pringle selbst vermutet, dass Größe, Komplexität und besonders die Anzahl der Kreise eine Rolle gespielt haben könnte.

Auch wenn 20 Minuten (+/-) für die Entstehungsdauer im Vergleich zu anderen Fällen beobachteter "echter" (also nicht von Menschen mechanisch manipulierter) Kornkreisentstehungen, wie sie meist binnen maximal 20 Sekunden beschrieben wurden, relativ lang erscheint, liegt diese Angabe immer noch deutlich unter jener Zeit, wie sie unter jeglichen Umständen einer mechanischen Herstellung der Formation zur Verfügung stehen. Zu Erinnerung: Die Formation bestand aus 149 (bzw. plus drei später hinzugekommenen kleinen Kreisen = 151) Einzelkreisen, die im Stile einer fraktalen "Julia-Menge" angeordnet waren, deren Spirale ausgewickelt eine Länge von rund 280 Metern erreicht hätte und deren größter Kreis einen Durchmesser von rund 15 Metern hatte. Selbst geübte Fälscherteams benötigen für deutlich kleinere Formationen schon mehrere Stunden.
Zugleich deckt sich die Zeiteinschätzung auch mit den bislang bekannten Zeugenaussagen über die Entstehungszeit der Formation. "Es gibt mindestens drei voneinander unabhängige Gruppen von Zeugen, wie sie entweder das noch leere Feld oder die vollendete Formation im Feld gegenüber von Stonehenge am späten Nachmittag des 7. Juli 1996 bezeugen konnten", bestätigt auch der deutsche Kornkreisforscher und Autor Andreas Müller (kornkreise-forschung.de).
"Entdeckt wurde die Formation von einem Piloten, der die Gegend noch gegen 17:30 Uhr überflogen hatte und nutzte - wie fast alle Piloten, die in dieser Gegend unterwegs sind - den imposanten Steinkreis von Stonehenge zur Orientierung. Aus diesem Grund ist er sich auch sicher, dass zu dieser Zeit noch kein Anzeichen für den Kornkreis im gegenüberliegenden Feld zu sehen war." Allerdings schränkt der Forscher diese Aussage dahingehend ein, dass in unterschiedlichen Quellen die Angaben des Piloten über die genaue Zeit des ersten Überfluges variieren und vermutet, dass dies wahrscheinlich in dem Umstand begründet liegt, dass auch der Pilot den besagten Zeitpunkt mehr oder weniger genau zu erinnern versuchte. "Wer sich im Nachhinein an zurückliegende Handlungen zu erinnern versucht, ohne auf genaue Notizen zurückgreifen zu können."
"Als er kurze Zeit später, das prähistorische Monument ein zweites Mal überflog entdeckte er zu seiner eigenen Überraschung die fertige Formation. (Auch hier variieren die Angaben zwischen 15 und 30 Minuten zwischen den beiden Überflügen.) Hinzu waren noch bis gegen 17:30 Uhr Feldarbeiter mit Ausbesserungsarbeiten am Feldrand beschäftigt und bezeugen, dass bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Kornkreis oder verdächtige Vorgänge im Feld zu sehen waren. Schlussendlich haben wir die Aussagen der Wachhabenden von Stonehenge, von wo aus später der Kornkreis als große Schatten im Feld sichtbar war, die ebenfalls bestätigten, dass diese 'Schatten' bis um 17:00 Uhr noch nicht vorhanden waren, und sie erst ab ca. 18:00 Uhr auf die Schatten und erste Autos, die am Straßenrand anhielten und Personen, die ins Feld schauten, aufmerksame wurden."
Basierend auf diesen und weiteren Zeugenaussagen stehen also zwischen 15 und maximal 45 Minuten für die Entstehung der Formation zu Verfügung. "In diesen Zeitrahmen passen also die von Frau 'M' geschätzten 20 Minuten sehr gut hinein. Interessant und wichtig wäre es nun, wenn sich die von der Zeugin beschriebenen zahlreichen weiteren direkten Zeugen melden würden und darunter sich vielleicht sogar konkret überprüfbare Angaben und Beweise finden ließen", so Müller.
Bücher zum Thema:
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Fachzeitschrift Nature beschrieb Kornkreise bereits 1880
16. Januar 2008
Kornkreise anno 1678? - „The Mowing Devil“
15. Dezember 2007
1590: Ein Kornkreis im Hexenprozess - Das bislang älteste Kornkreis-Dokument
26. November 2007
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>>>WEITERE MELDUNGEN ZUM THEMA<<<

16. Januar 2008

15. Dezember 2007

26. November 2007
Quellen: grenzwissenschaft.aktuell.de / lucypringle.co.uk / kornkreise-forschung.de